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Sa. 20. April 2024

Band 7: Die Kelten auf der Schwäbischen Alb

 

 

Jürgen Meyer: Die Kelten. Geheimnisvoll und mystisch.

Historische Ausflüge auf die Schwäbische Alb.
208 Seiten. 82 Bilder, Skizze, eine Übersichtskarte, 15 x 21 cm, Hardcover; Oertel + Spörer,Reutlingen, Herbst 2012

19,90 Euro/20,50 (A)/28,50 SFr.

ISBN 978-3-88627-966-1

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Spurensuche nach einer rätselhaften Kultur

Die Region zwischen Burgund und Baden-Württemberg, insbesondere die Schwäbische Alb, liegt im Kerngebiet einer antiken Völkergemeinschaft, die unter dem Oberbegriff „Kelten“ zusammengefasst wird und etwa ab 800 v. Chr. die Geschichte Mitteleuropas bestimmt. Im Quellgebiet des europäischen „Mutterflusses“ Donau stand nicht nur die Wiege der menschlichen Höhlenkunst, hier wuchs am Übergang von der Bronze- in die Eisenzeit im 6. Jh. vor Christus eine keltische Zivilisation heran, die auf ihrer Blüte an der Schwelle zur Hochkultur stand. Obwohl die teils spektakulären Funde in den mit wertvollen Beigaben ausgestatteten „Fürstengräbern“ den Reichtum und die Komplexität der keltischen Welt vor Augenführen, bleibt deren Geschichte, das tägliche Leben, die Wirtschaftsweise, die Religion und Gesellschaftsordnung dieses bunten Gemischs an verschiedenen Stammesgemeinschaften bis heute geheimnisvoll. Im Grund genommen wissen wir bis heute nicht, wer die Kelten wirklich waren!
An welchen Orten unsere Ahnen bis zur Ankunft der Römer gelebt haben, lässt sich jedoch sagen. Seit zwei Jahrhunderten werden vorgeschichtliche Funde dokumentiert. Die Auswertung zeigt eine hohe Siedlungsdichte inmitten eines weit verzweigten Wegenetzes. Insbesondere in den großen Waldgebieten der Alb haben Grabhügel, Wallburgen und Viereckschanzen die Zeiten überdauert. Allerdings harren viele Plätze, Kultorte und Siedlungen noch ihrer Entdeckung.

Die vorliegende Zusammenstellung fasst erstmals alle obertägig bekannten Stätten des letzten vorchristlichen Jahrtausends auf dem gesamten Gebiet der Schwäbischen Alb in kompakter Form zusammen – von der Spätbronzezeit über die Hallstattzeit und Latènezeit bis zum Eintreffen der Römer im ersten Jahrzehnt nach Christus Geburt.

Der Entscheidung, das Gebiet der Schwäbischen Alb zwischen Randen und Ries zu wählen, lagen zwei Überlegungen zugrunde. Zunächst der Vorzug durch die Abgrenzung auf eine seit Urzeiten klar definierten Landschaft mit ihren siedlungstypischen Besonderheiten gegenüber einer in politischen Grenzen willkürlich abgesteckten. Ausschlaggebend war aber die Tatsache, dass die Schwäbische Alb das Kerngebiet der mitteleuropäischen Kelten bildete. Das älteste bekannte stadtähnliche Zentrum nördlich der Alpen, das frühkeltische Pyrene – die „Heuneburg“ bei Herbertingen – lag im Süden der Alb. Und am Übergang von der Ostalb zum Ries markierte der Fürstensitz auf dem Ipf bei Bopfingen einen bedeutenden Machtmittelpunkt. Und auch zwei der wichtigsten spätkeltischen Großsiedlungen lagen am Albrand: Das schon in der Antike genannte Riusiava – das größtebefestigte Handelszentrum Mitteleuropas, auf der Grabenstetter Berghalbinsel – und das umwehrte oppidum von Altenburg-Rheinau unweit der Randen- und Klettgau-Alb.

Hinweis zur Buchnutzung

Zehn Jahrhunderte sind eine lange Zeit. Diese in Form eines Keltenstätten-Ausflugsführer zwischen zwei Buchdeckeln zu fassen, ist ein schweres Unterfangen. So stehen im Folgenden weniger die unterschiedlichen keltischen Kulturepochen im Vordergrund, sondern vielmehr die begehbaren Spuren, die sie uns hinterlassen haben. Deshalb ist in den Texten der Einfachheit halber von „frühen“ und „späten“ Kelten die Rede. Für ein Aufsuchen der keltischen Friedhöfe, Höhensiedlungen und Höhlen bedarf es lediglich Kartenmaterial des Maßstabes 1: 50 000 oder kleiner. Alle im Buch gemachten Entfernungsangaben (z. B. 1,5 km sw) beziehen sich auf den Mittelpunkt (meist Kirche) des am nächsten gelegenen Dorfes. Sie werden in den jeweiligen Himmelsrichtungen so genau wie möglich in 16er-Schritten angeben. Der besseren Übersicht wegen ist die Alb in Teilbereiche aufgeteilt worden. In völliger Unkenntnis von etwaigen Zusammengehörigkeiten der auf dem Gebiet der Alb lebenden Menschengruppen, ist es müßig darüber zu spekulieren, ob und wo Stammesgrenzen oder gar Herrschaftsbereiche verlaufen sein könnten.
Sicher scheint aber, dass es zumindest Zeitabschnitte mit gewissen Kulturgrenzen gab, die die Bewohner der Südwestalb, der Mittleren Alb und der Ostalb voneinander und gegenüber den Bewohnern des Albvorlandes unterschieden. 

Inhalt: siehe Verzeichnis

 

Leseprobe 1

 

Leseprobe 2

 

   
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